Obwohl die Digitale Agenda für Europa seit drei Jahren besteht, sind die Rahmenbedingungen für die ambitioniertesten Richtlinien jedoch noch nicht geschaffen worden. 2013 ist daher von entscheidender Bedeutung und dürfte ein entsprechend arbeitsreiches Jahr werden.
68% aller EU-Bürger nutzen das Internet beinahe täglich. Weitere 170 Millionen Europäer sind seit Einführung der Digitalen Agenda zu regelmäßigen Internetanwendern geworden. Dies liegt vor allem an den nun weiträumig vorhandenen stabilen und sicheren Breitbandverbindungen. Umfragen haben ergeben, dass mittlerweile 95% der Europäer über festinstallierte Breitbandverbindungen verfügen.
Nach Angaben der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda verantwortlich ist, gibt es noch viel zu tun: „2013 wird das arbeitsreichste Jahr für die Digitale Agenda werden. Meine Hauptprioritäten sind es, unsere Investitionen im Breitbandbereich zu erhöhen und die Beteiligung des digitalen Sektors am wirtschaftlichen Aufschwung Europas voranzutreiben.
Laut Angaben der Digitalen Agenda werden ihre Anstrengungen innerhalb der nächsten acht Jahre zu einem Anstieg des Europäischen Bruttosozialprodukts um 5% beziehungsweise 1.500 Euro pro Kopf pro Jahr führen. Man plane dies durch bedeutende Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien zu erreichen, wodurch die Computerkenntnisse des durchschnittlichen Arbeitnehmers verbessert werden sollen. Diese Maßnahme sollte wiederum Innovationen vorantreiben und die Leistungsfähigkeit des öffentlichen wie privaten Sektors verbessern.
Neelie Kroes nannte die Agenda eine „große Koalition zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor“, die es sich zum Ziel gesetzt hat zu vermeiden, dass bis zum Jahr 2015 etwa eine Million Arbeitsstellen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie aufgrund eines Mangels an qualifizertem Personals nicht besetzt werden könnten. Die Kommission möchte einen Zuwachs an Ausbildungsstellen im IT-Bereich erreichen, mehr direkte Verknüpfungen zwischen Bildungseinrichtungen und der Arbeitswelt schaffen, sowie durch vermehrte Zertifizierung von Fähigkeiten mehr Arbeitnehmer im Informations- und Kommunikationstechnologiebereich für eine Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten wie beispielsweise GIS Jobs oder CAD (Computer-Aided-Design) zu interessieren.
Die Kommission hofft sehr, dass die Digitale Agenda in der Lage sein wird, alle drei Hauptziele zu erreichen: Erstens die Schaffung neuer Jobs durch die Förderung neuer Technologien (z.B. Cloud Computing) anzuregen, zweitens mehr Arbeitnehmer im Informations- und Kommunikationstechnologiebereich in unbesetzten hochqualifizierten Stellen unterzubringen und drittens die Effizienz des öffentlichen Sektors durch digitale Mittel zu verbessern.