Das deutsche Schulsystem

Kindergarten, Grund- und Sekundarschulen

Das deutsche Schulsystem

Deutsche Schüler sind verpflichtet mindestens zehn Jahre die Schule zu besuchen. Nach vier Schuljahren an der Grundschule werden die Kinder basierend auf ihren schulischen Leistungen auf verschiedene weiterführende Schulen verteilt.

Aufgrund der unterschiedlichen/vielen Schultypen und des Leistungsdrucks ist das deutsche Schulsystem sehr steif und wird wegen der Festlegung der Schullaufbahn in frühen Schuljahren sehr kritisiert. Möchten Sie Ihr Kind an eine deutsche Schule schicken, sollten Sie daher sicher gehen, dass Sie das deutsche Schulsystem gut kennen und über die Auswirkungen Bescheid wissen, die die Wahl eines bestimmten Schultyps auf die Zukunft Ihres Kindes hat.

Kindergarten und Vorschule

Der Besuch eines Kindergartens ist in Deutschland freiwillig. Deshalb müssen Eltern für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen. In einigen westlichen Regionen Deutschlands gibt es kaum mehr freie Kindergartenstellen, die die große Nachfrage befriedigen könnten. Wegen der langen Wartelisten auf einen freien Kindergartenplatz melden manche Eltern ihre Kinder schon zur Geburt in einem Kindergarten an, um sicherzugehen, dass ihr Kind einen Kindergarten besuchen kann, sobald es alt genug ist.

Viele Kindergärten haben Betreuungszeiten von zwei bis drei Stunden am Vormittag. Arbeiten beide Eltern, kann die Betreuung manchmal auf den Nachmittag ausgeweitet werden und acht bis neun Stunden betragen. (natürlich sind die Kindergartengebühren bei einer längeren Betreuung höher.) Normalerweise besuchen Kinder den Kindergarten von Montag bis Freitag, wobei manche Kindergärten zusätzlich besondere Betreuungszeiten für Kinder von Schicht- und Wochenendarbeitern anbieten. In manchen Städten gibt es zusätzlich Kinderkrippen mit den gleichen Leistungen für Kinder unter drei Jahren.

Kindergärten sind in der Regel eine gute Möglichkeit für Kinder, um den deutschen Lebensstil anzunehmen. Beachten Sie jedoch, dass manche Kindergärten alle Kinder von drei bis sechs Jahren gemeinsam spielen lassen. In solchen Kindergärten findet man keine Einteilung in die Altersstufen, in Gruppen oder Spielgemeinschaften.

Grundschule

Die Grundschule beginnt für die Kinder je nach Geburtsmonat im Alter von fünfeinhalb bis sechseinhalb Jahren. Der erste Schultag in der Grundschule ist ein ganz besonderer Tag für deutsche Kinder und wird von vielen Feierlichkeiten begleitet. Traditionell wird den Kindern zum Schulbeginn eine Schultüte geschenkt, gefüllt mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken. Schultüten sind erhältlich in Schreibwarengeschäften und größeren Warenhäusern.

Die Anzahl der Unterrichtsstunden an Grundschulen hängt von der Klassenstufe und dem Alter des Kindes ab und beträgt zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche. Nach vier Schuljahren haben die Schüler in der Regel die Grundschulzeit beendet. Die Eltern erhalten danach eine Empfehlung des Lehrers für eine weiterführende Schule für ihr Kind. Diese Empfehlung basiert auf der Einschätzung der Leistungen, Fähigkeiten und Interessen des Kindes durch den Lehrer. Sollte ein Kind den Unterrichtsstoff langsamer aufnehmen als seine Mitschüler, würde der Lehrer den Eltern beispielsweise raten, ihr Kind an einer Sonderschule für Kinder mit Lernschwierigkeiten anzumelden.

Weiterführende Schulen

Nach Beendigung der Grundschule, besuchen Kinder normalerweise eine der folgenden weiterführenden Schulen:

  • Hauptschule (bis zur zehnten Klasse) – bereitet die Schüler auf eine Berufsausbildung vor und wird mit dem Hauptschulabschluss abgeschlossen. Hauptschulen sind geeignet für Schüler mit geringerer schulischer Begabung. Nach Beendigung der Hauptschule beginnen die Jugendlichen normalerweise eine Lehre in einem handwerklichen Betrieb, die meistens mit Unterricht in der Berufsschule kombiniert wird.
  • Realschule (bis zur zehnten Klasse) – bietet ein größeres Unterrichtsangebot für normal begabte Schüler. Ausgelegt ist die Realschule für Schüler, die eine Lehre in einem kaufmännischen Betrieb oder einem medizinischen Beruf (z.B. Krankenschwester) absolvieren möchten. Der Schwerpunkt in Realschulen liegt verstärkt im mathematischen Bereich und in der Vermittlung von Sprachkenntnissen, weniger im Handwerk.
  • Gymnasium (bis zur zwölften/dreizehnten Klasse) – bereitet die Schüler auf eine höhere bzw. akademische Ausbildung vor und schließt mit dem Abitur (die Voraussetzung zu einem Studium an einer Universität) ab. Dieser Schultyp ist der anspruchsvollste mit 32 bis 40 Unterrichtsstunden pro Woche und sehr vielen Hausaufgaben.

In einigen Bundesländern gibt es Gesamtschulen, die alle Schüler besuchen. Je nach Fähigkeiten und Leistungen werden die Schüler manchmal in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Nach Abschluss der zehnten Klasse hat jeder Student basierend auf seinen Leistungen während des zehnten Schuljahres die Wahl zwischen Beendigung der Schule und Aufnahme einer Lehre oder Weiterführung der Schule für weitere drei Jahre und Absolvierung des Abiturs.

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