Kontoeröffnung

Wie Sie in Deutschland ein Bankkonto anlegen

Die Eröffnung eines Bankkontos ist in Deutschland relativ einfach. Allerdings müssen Sie hierzu neben Ihrem nationalen Ausweis oftmals eine deutsche Adresse nachweisen.

Sie sollten daher zunächst bei Ihrem lokalen Einwohnermeldeamt Ihren Wohnsitz anmelden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Kapitel zur Wohnungsanmeldung.

Das Girokonto

Die am weitesten verbreitete Kontoart ist in Deutschland das Girokonto. Die meisten Geldtransaktionen wie z.B. Miet- oder Gehaltzahlungen werden über Girokonten abgewickelt. Mit einem Girokonto können Sie normalerweise

• Geld mit einer EC-Karte abheben. Dies ist an den EC-Automaten Ihrer eigenen Bank sowie den Automaten innerhalb eines Verbundes normalerweise kostenfrei. An Automaten außerhalb des Verbundes kann für die Geldabhebung jedoch eine Gebühr erhoben werden.
• Geld überweisen
• Daueraufträge einrichten (z.B. zur automatischen Zahlung Ihrer Monatsmiete)
• Einzugsermächtigungen erteilen (z.B. für den automatischen Einzug von schwankenden Beträgen wie etwa der Telefonrechnung).

Bei vielen Banken können Sie zwischen verschiedenen Arten von Girokonten wählen (z.B. mit Online-Banking, Guthabenverzinsung, kostenfreien Kreditkarten etc.). Als Student können Sie sich bei den meisten Banken von den Kontoführungsgebühren befreien lassen.

Bevor Sie sich für eine Bank entscheiden, sollten Sie die folgenden Fragen beantworten können:

• Kann ich umgehend Geld über den EC-Automaten abheben, sobald das Konto eröffnet ist?
• Wo kann ich gebührenfrei Geld abheben? (Beachten Sie, dass viele Banken miteinander Abkommen für gebührenfreie Abhebungen haben.)
• Kann ich Daueraufträge einrichten und Einzugsermächtigungen erteilen?
• Bekomme ich sofort eine EC-Karte?
• Bekomme ich eine Kreditkarte? Wann kann ich diese beantragen und wie lange dauert die Bearbeitung des Antrags?
• Wie hoch sind die monatlichen Kontoführungsgebühren?
• Bekomme ich einen Dispositionskredit? In welcher Höhe? Wie hoch sind die Zinssätze auf Dispokredite?

Mit einem Dispositionskredit (auch Dispokredit genannt) können Sie Ihr Konto bis zu einer gewissen Grenze überziehen. Die Höhe des Dispokredites hängt normalerweise von Ihrem monatlichen Einkommen ab. Beachten Sie, dass die Zinsen für Dispokredite extrem hoch sind! Sie sollten diese Kreditform daher nur in Notfällen nutzen.

Bevor Sie bestimmte Dienstleistungen anbieten, werden viele Banken zunächst für eine Weile Ihre Kontobewegungen verfolgen. Insbesondere bei der Vergabe von Kreditkarten sind deutsche Banken recht konservativ. Falls Sie bei einer deutschen Bank keine Kreditkarte erhalten, sollten Sie es bei einer deutschen Filiale einer internationalen Bank versuchen, z.B. bei der Citibank oder MBNA.

Das Sparkonto

Ein Sparkonto bietet höhere Zinsen als ein Girokonto. Bei der Eröffnung eines Sparkontos erhalten Sie ein Sparbuch, in dem sämtliche Ein- und Ausgänge verzeichnet sind. Mit einem Sparbuch können Sie normalerweise bis zu €2000 pro Monat ohne vorherige Ankündigung abheben.

Falls Sie verreisen, sollten Sie ein Postsparbuch der Deutschen Post in Erwägung ziehen. Mit diesem können Sie in vielen europäischen Ländern gebührenfrei Geld abheben.

Beachten Sie, dass ein Sparkonto kein Ersatz für ein Girokonto ist. Mit einem Sparkonto können Sie z.B. normalerweise keine Daueraufträge einrichten oder Einzugsermächtigungen erteilen.