Seit sechs Jahren steigen die Mieten in Berlin, München, Hamburg und Frankfurt rasant an. Der größte Anstieg wurde in München verzeichnet. In der bayerischen Hauptstadt gaben die Mieter 2012 etwa 23,5 Prozent ihres Nettoeinkommens fürs Wohnen aus. In Frankfurt a.M und Hamburg hingegen sind die Mieten weniger stark als der Bundesdurchschnitt gestiegen.
Doch von Entspannung kann trotzdem nicht gesprochen werden. Es gibt viele Immobilienportale die einen bei der Suche nach Wohnungen ohne Makler unterstützen. Dort kann man nach Wohnungen in bestimmten Stadtteilen, Ausstattung, Wohnungsmerkmale und eigene Suchkriterien filtern und hoffentlich eine schöne Wohnung zu einem fairen Mietpreis finden.
Berlin
Die gute Nachricht zuerst: Die Mieten in der Hauptstadt steigen nicht mehr so rasant an wie in den vergangenen Jahren. Um 6,3 Prozent sind die Mieten zwischen 2011 und 2013 angestiegen. Wenige Jahre zuvor wurden noch Zuwachsraten von 15,8 Prozent vermeldet. Dennoch ist Berlin Spitzenreiter bei der Miet- und Kaufpreissteigerung. Seit Anfang des Jahres 2013 sind dort die Mieten um 2,2 und die Kaufpreise um 3,9 Prozentpunkte gestiegen.
Vor allem in Berlin Mitte – dort besonders am Hackeschen Markt,Potsdamer Platz und der Chausseestraße – steigen die Mietpreise an. Doch auch andere Bezirke und „Kieze“ sind sehr beliebt: Zu den immer teurer werdenden Pflastern zählen neben Berlin Mitte auch Treptow-Köpenick, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain und Kreuzberg. Selbst in Neukölln steigen die Preise von Jahr zu Jahr, da viele Kreative aus Kreuzberg in das (noch) preiswertere Neukölln ausweichen. Somit passiert Neukölln wohl dasselbe wie einst Friedrichshain: Dort zogen viele wegen der niedrigen Mieten hin, womit das Viertel plötzlich zum Szeneviertel wurde. Mit den niedrigen Mieten ist es dort nun auch vorbei. In anderen Berliner Bezirken sind die Mietpreise allerdings auch gesunken. Spandau, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg weisen sinkende Mieten von bis zu 5 Prozent auf. Fast alle drei Bezirke sind jedoch Randbezirke.
Besonders beliebt sind Altbauten, die vor 1918 errichtet worden sind. Dort und in kleinen Wohnungen in einfacher Wohnlage stiegen die Mieten auf bis zu 12 Prozent an.
Im Durchschnitt bezahlen Mieter in Berlin eine Nettokaltmiete von 7,60 Euro pro Quadratmeter. In Mitte sind es zum Vergleich 10,90 Nettokaltmiete pro Quadratmeter, in Marzahn-Hellersdorf 5,40 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter.
Obwohl die Mieten in Berlin seit Jahren steigen, ist die Hauptstadt im europäischen Vergleich noch immer recht preiswert. Doch in Berlin eine Wohnung zu finden, gestaltet sich immer schwerer. Besonders Einraumwohnungen sind beliebt. Sie werden zu Preisen angeboten, die im Verhältnis nicht mehr angemessen zu Größe oder Zustand sind.
Hamburg
Wesentlich teurer als in der Hauptstadt ist das Wohnen in der Hansestadt Hamburg. Dort liegt der durchschnittliche Nettokaltpreis bei 10,42 Euro im Monat. Damit liegt er vergleichsweise noch über der teuren Berliner Mitte sowie über dem durchschnittlichen Mietpreis in Deutschland.
Für eine 30m² -Wohnung liegt der durchschnittliche Mietpreis bei 12,14 Euro Nettokaltmiete. Bei einer 60m² - Wohnung sind es 9,72 Euro pro Quadratmeter. Wer mehr Platz braucht, der muss pro Quadratmeter wieder mehr zahlen.
Am günstigsten wohnt man in Neugraben-Fischbek mit 6,92 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter. Luxuriös ist es dagegen in HafenCity, dort zahlt man stolze 15,71 Euro pro Quadratmeter. Doch die durchschnittlichen Mieten trügen: Gerade bei Neubezug schlagen Vermieter eine Menge drauf. So kommt es, dass die reale Einzelmiete eine Überschreitung dieses Durchschnittspreises zwischen 15 Prozent in weniger beliebten Gegenden wie Barmbek-Süd oder Altona-Nord und 60 Prozent und mehr in begehrten Szenestadtteilen wie in St. Pauli. Lediglich in zwei Gegenden liegen die Angebotsmieten unter dem Hamburger Mietspiegel: In Hamm-Süd und in Wilhelmsburg - Viertel, die von der Innenstadt weit entfernt sind.
Besonders begehrt sind Viertel mit Gründerzeitbauten. Dazu zählen Ottensen, Eimsbüttel und Eppendorf. Dort sind die Mieten entsprechend teuer.
Frankfurt am Main
Mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 11,65 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt Frankfurt am Main ebenfalls unter den zehn teuersten Städten Deutschlands. 14,15 Euro pro Quadratmeter müssen Mieter zahlen. Bei einer 60m² - Wohnung sind es durchschnittlich 10,87 EUR/m² Miete.
Am günstigsten bekommt man in Frankfurter Berg eine Mietwohnung für 6,07 EUR/m² und anderen Randgebieten wie Sossenheim, Nieder-Eschbach, Sindlingen und Nieder-Erlenbach. Am meisten muss man derzeit in Westend-Nord bezahlen, hier sind es 15,34 EUR/m². Teuer ist es außerdem in Sachsenhausen-Süd, Westend-Süd, Nordend-Ost und Nordend-West.
Wer im Zentrum noch günstig wohnen möchte, der findet rund um den Römerberg in Altstadt mit durchschnittlich 10,40 Euro eine Wohnung. Im Bahnhofsviertel und im Stadtteil Innenstadt rund um die Einkaufsmeile „Zeil“ sind Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von etwa 13 Euro zu haben.
Viele Wohnungs- und Haussuchende werden jedoch auch um Frankfurt glücklich. Die Verkehrsanbindungen sind gut und die Mietpreise in Städten wie Kelkheim deutlich günstiger.
München
München ist der absolute Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten: Der durchschnittliche Mietpreis in der bayerischen Landeshauptstadt liegt bei stolzen14,12 Euro Nettomiete pro Quadratmeter. Damit liegt der Münchener Mietpreis über 150 Prozent über dem deutschen Durchschnitt.
Wer darauf hofft, bei wenig Wohnraum sparen zu können, der täuscht sich leider. Für eine 30m² -Wohnung liegt der durchschnittliche Mietpreis bei 18,06 Euro pro Quadratmeter. Bei 60m² sind es 13,07 EUR/m² Miete, bei 100m² 12,47 EUR/m².
In Sendling ist es mit durchschnittlich 11,22 Euro pro Quadratmeter am günstigsten. Mieten noch weit über dem Münchener Durchschnitt sind in Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt zu finden.
Mit diesen Mietpreisen gehört der Münchener Wohnungsmarkt dem der teuersten Deutschlands.
Auch bei den Münchener Vororten sind hohe Mietpreise zu verzeichnen. In Germering und Dachau liegen die Mieten ebenfalls auf den Spitzenplätzen im bundesdeutschen Vergleich.