In kaum einem europäischen Land ist man so sehr auf das Beherrschen der Landessprache angewiesen wie in Italien. Der Italiener greift nur selten auf eine Sprache zurück, die nicht seine Muttersprache ist – den Einsatz des Englischen umgeht er gerne.
Selbst für einen Urlaub ist es daher ratsam, sich mit den wesentlichsten Grundkenntnissen vertraut zu machen und sich mit dem wichtigsten Vokabular der italienischen Sprache auszustatten. In Italien selbst dürfte es nicht schwer fallen, die dazu notwendigen Gespräche zu finden. Bei solchen Gelegenheiten werden Sie feststellen, wie groß die sprachliche Varietät dieses Landes ist. Das liefert Ihnen einen Grund mehr, die Sprache schon in der Heimat zu erlernen. Die besten Chancen auf einen Arbeitsplatz trotz Sprachen-Handicaps hat man als Deutscher in Südtirol. Ansonsten ist das Beherrschen der Landessprache eine unabdingbare Voraussetzung.
Sprachschulen, an denen Italienisch unterrichtet wird, findet man in jeder Stadt. Besonders zu empfehlen sind die von der italienischen Regierung unterstützten Kulturinstitute. Sie halten ein beeindruckendes kulturelles Programm bereit und beherbergen auch Bibliotheken mit vielen italienischen Titeln.
Bei der Suche nach einem geeigneten Kurs stellt sich die Frage, welches Niveau für Sie in Frage kommt. Viele Sprachschulen bieten einen kostenlosen Einstufungstest an, der Ihnen die Wahl erleichtert. Neben dem Schwierigkeitsgrad ist es außerdem ratsam, die Inhalte schon im Vorfeld zu erfragen und festzulegen. Eignen Sie sich weitere Kenntnisse zur Verbesserung beruflicher Perspektiven an, oder liegt es in Ihrem Interesse, flüssiger über kunstgeschichtliche Themen zu debattieren? Vielleicht gelten Ihre Anstrengungen gar nicht der Konversation, sondern dem Verständnis theologischer Texte?
Bemühen Sie sich um eine Sprachschule, deren lehrendes Personal aus Italien kommt, denn selbst ein tüchtiger deutscher Italienischlehrer kann nur selten die Perfektion eines Muttersprachlers erreichen. Vertrauen Sie sich der Schule an, die das umfangreichste Kursangebot liefert. Sollten Sie schneller als erwartet Fortschritte machen oder Ihre Schwerpunkte sich verschieben, muss es möglich sein, den Kurs zu wechseln.
In Italien, aber auch im Ausland sind die durch die Società Dante Alighieri veranstalteten Sprachkurse zu empfehlen. Eine Übersicht aller Institute gibt die Seite www.ladante.it . Aufschlussreich sind auch die dort zu findenden kulturellen Beiträge.Eine Suche verschiedener Sprachenschulen nach Region ermöglicht die Associazione Scuole di Italiano come Lingua Seconda (ASILS) auf www.asils.it .
Als Autodidakt oder Kursbesucher ist es in jedem Fall sinnvoll, regelmäßig an einem Sprachtest teilzunehmen. Das Ergebnis klärt Sie über Ihren Lernstand und die Effektivität Ihrer Bemühungen auf und zeigt Ihnen Ihre Grenzen. Das Zeugnis, welches Sie nach bestandener Prüfung erhalten, gibt Ihnen Ansporn, den nächsten Schwierigkeitsgrad in Angriff zu nehmen, und bescheinigt Ihre Fähigkeiten vor dem Arbeitgeber.
Ein gängiges Italienisch-Zertifikat ist das CILS. Es wird im Auftrag der italienischen Regierung von der Università per Stranieri di Siena durchgeführt und vergeben. Die sechs Niveaustufen (A1, A2, UNO-B1, DUE-B2, TRE-C1 und QUATTRO-C2) sind gemäß dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen abgeleitet.
Das CELI der Università per Stranieri di Perugia ist ein weiteres verbreitetes Zertifikat. Es hält sich ebenfalls an die im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen gemachten Vorgaben, übergeht aber die Stufe A1 und zählt deswegen nur fünf Niveaus (CELI 1 bis CELI 5).
Für den Nachweis sprachlicher Kompetenz im wirtschaftlichen Bereich gibt es das CIC. Es deckt die Stufen B1 (Certificato di Italiano Commerciale Intermedio) und C1 (Certificato di Italiano Commerciale Avanzato) ab und ist wie die beiden zuvor genannten Zertifikatsprogramme in Italien wie in anderen Ländern anerkannt.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und arbeiten in Italien. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.