Der Großteil aller Immobilienverkäufe in Irland, vor allem wenn Käufer aus Übersee beteiligt sind, wird von Immobilienmaklern durchgeführt. Üblicherweise bezeichnet man diese als „auctioneers“, Auktionäre.
Es ist für Ausländer, vor allem für Briten und Deutsche üblich, in ihrem Heimatland einen Makler zu engagieren, der dann mit einem irischen Makler zusammenarbeitet. Manche irische Makler schalten auch im Ausland Anzeigen, sowie in Magazinen und Zeitungen für Einwanderer in Irland. Wenn Sie einen Makler in einer bestimmten Stadt oder Region finden wollen, können Sie unter ‘Auctioneers’ in den örtlichen Gelben Seiten nachschlagen (diese gibt es in größeren Büchereien in vielen Ländern).
Irische Immobilienmakler werden gesetzlich überprüft und müssen fachlich qualifiziert und lizenziert sein. Sie sollten einen Makler wählen, der Mitglied in einem Berufsverband ist, wie beispielsweise der IAVI, dem größten Fachverband Irlands, oder dem Institute of Professional Auctioneers and Valuers, IPAV. Versichern Sie sich ebenfalls, dass der Makler eine aktuelle Auktionärslizenz besitzt. Mitglieder des IAVI präsentieren diese meistens sehr auffällig in ihren Büros.
Um ein Mitglied des IAVI zu werden, müssen Auktionäre bedeutende Studien erstellt oder die Prüfungen dieser Einrichtung bestanden haben. Es wird nur Firmen der Status einer „bestätigten Mitgliedsfirma des IAVI“ zugesprochen, bei denen der Großteil des Kapitals von Privatpersonen, die bei IAVI Mitglied sind, gestellt wird. Mitglieder unterliegen einer Disziplinarordnung und müssen eine fachspezifische Haftpflichtversicherung haben. Die Entschädigungsfonds/Ausgleichskasse (ein Einlagensicherungsfonds) der IAVI betrifft nur IAVI-Mitglieder und (im Falle von Grundstück- oder Wohnsitzverkäufen) die beteiligten Mitgliedsfirmen.
Wenn Sie einem Makler eine Anzahlung machen, muss diese (per Gesetz) auf ein separates Kunden- oder Girokonto eingezahlt werden, so dass der Makler keine Zinsen von diesem Geld erhalten kann. Beachten Sie, dass die Gesetze für irische Immobilienmakler auch für Ausländer gelten, die in Irland keine Immobilien ohne eine irische Auktionärslizenz verkaufen dürfen.
Es gibt keine Regelungen der Regierung bezüglich der Maklergebühren in Irland. Die Provision, die von den meisten irischen Maklern verlangt wird, liegt zwischen 2 und 2,5 Prozent. Diese Gebühr ist im Verkaufspreis enthalten und wird vom Käufer getragen.
Ausländische Makler arbeiten meisten mit irischen Makler zusammen und teilen sich die Standardprovision, deshalb zahlen Sie als Verkäufer nicht mehr, wenn Sie diese in Anspruch nehmen. Wenn Sie etwas kaufen, überprüfen Sie, abgesehen von den normalen Gebühren und Steuern, die mit einem Immobilienkauf verbunden sind, eine Kommission oder zusätzliche Gebühren zum Verkaufspreis zahlen müssen.
Wenn möglich sollten Sie sich bereits vor Ihrer Ankunft in Irland entscheiden, wo Sie leben wollen, welche Art von Immobilie Sie möchten und welches Budget Sie zur Verfügung haben. Besorgen Sie sich Details von so vielen Immobilien wie möglich in der gewählten Region und Preisklasse und erstellen Sie eine engere Auswahlliste von denen, die Sie besichtigen wollen. Die Details, die Sie von den irischen Maklern bekommen können recht spärlich sein. Oftmals gibt es keine Bilder und wenn eins vorhanden ist, wird es der Wirklichkeit nicht gerecht.
Beachten Sie, dass es in Irland keine landesweit einheitlichen Immobilienlisten gibt. Jeder Makler hat seine eigene Liste mit Immobilien, die zum Verkauf stehen und es ist unüblich, dass dieselbe Immobilie bei mehr als zwei Maklern aufgelistet wird. Irische Makler, die in ausländischen Magazinen inserieren oder die mit Maklern von Übersee zusammenarbeiten, stellen oftmals farbige Bilder mit einer vollständigen Beschreibung bereit, besonders von teureren Immobilien.
Die besten Makler bieten eine Fülle von Informationen. Makler unterscheiden sich in ihrer Fähigkeit und Begeisterung, sowie bei der Anzahl und Auswahl der angebotenen Immobilien. Wenn ein Makler nur wenig Interesse daran zeigt, ein passendes Haus für Sie zu finden, sollten Sie sich nach einem neuen umsehen. Wenn Sie einen ausländischen Makler in Anspruch nehmen, lassen Sie sich (mehrmals) bestätigen, dass die Immobilie immer noch zum Verkauf steht, und zu welchem Preis, bevor Sie nach Irland reisen um sie zu besichtigen.
Irische Immobilienmakler werden normalerweise nicht von Ihnen verlangen, einen Vertrag zu unterschreiben, bevor Sie das jeweilige Gebäude besichtigt haben. Nur manche werden Ihnen dies vorschlagen, wenn Sie eine Immobilie ersteigern wollen. In Irland werden Ihnen die Immobilien meistens von den Maklern gezeigt. Sie werden keine Schlüssel bekommen (besonders nicht von möblierten Unterkünften) oder direkt mit dem Besitzer oder Verkäufer verhandeln müssen.
Sie sollten bestenfalls einen Besichtigungstermin vereinbaren, da die meisten Makler es nicht mögen, wenn Sie auf „gut Glück“ vorbeikommen. Wenn Sie den Termin nicht einhalten können, rufen Sie an und sagen Sie ihn ab. Wenn Sie im Urlaub sind, ist es in Ordnung unangekündigt vorbei zu kommen und die Angebote durchzusehen, aber erwarten Sie nicht, dass ein Makler Ihnen eine Immobilie ohne Termin zeigen wird. Wenn Sie während Ihres Urlaubs Besichtigungen planen, tun Sie dies am besten am Anfang Ihres Urlaubs; dann können Sie die Immobilien, die Sie besonders mochten noch ein zweites oder drittes Mal ansehen. Irische Makler haben üblicherweise zur Mittagszeit und an Samstagen geöffnet.
Versuchen Sie, so viele Immobilien wie möglich innerhalb der verfügbaren Zeit zu besichtigen. Lassen Sie sich jedoch genug Zeit, jede Immobilien sorgfältig anzusehen, zwischen den verschiedenen Immobilien zu reisen und sich selbst eine kleine Pause zu gönnen. Planen Sie ebenfalls genug Gesprächszeit ein, denn davon werden Sie in Irland einige brauchen!
Auch wenn Sie sich genügend Immobilien anschauen sollten, um eine genauere Vorstellung von Preis und Qualität zu bekommen, besichtigen Sie nicht zu viele an einem einzelnen Tag (ungefähr sechs bis acht Stück sind eine überschaubare Anzahl), sonst werden Sie die Vorzüge der einzelnen Immobilien durcheinander bringen. Wenn Ihnen eine Immobilie gezeigt wird, die Ihren Vorstellungen überhaupt nicht entspricht, sagen Sie sofort dem Makler Bescheid. Sie helfen Ihrem Makler, die Auswahl weiter einzuschränken, wenn Sie Ihm sagen, warum Ihnen eine Immobilie nicht gefallen hat.
Es ist hilfreich, sich die guten und schlechten Merkmale einer Immobilie zu notieren und während der Besichtigung viele Fotos zu machen. In Ihrer Freizeit können Sie diese dann vergleichen (verwechseln Sie jedoch nicht, welche Fotos von welchem Gebäude stammen!). Ebenso ist es nützlich, die Immobilien auf einer Karte einzuzeichnen. Wenn Sie später auf eigene Faust zu einer Immobilie gehen möchten, werden Sie sich nicht (allzu oft) verfahren. Je mehr Ihnen eine Immobilie gefällt, desto mehr sollten Sie nach Fehlern und negativen Aspekten suchen; wenn Sie sie immer noch mögen, nachdem Sie alles Negative hervorgehoben haben, muss sie einen besonderen Reiz haben.
Die meisten Makler bieten auch nach dem Kauf einer Immobilie Service an, und helfen Ihnen beispielsweise dabei, einen Anwalt zu engagieren und Versicherungen, Energieversorgung, Raumausstatter und Bauunternehmer zu arrangieren. Manche bieten einen kompletten Management- und Mietservice für Besitzer, die nicht in Irland wohnen. Beachten Sie jedoch, dass Makler möglicherweise eine Provision für manche Empfehlungen bekommen, deshalb werden Sie vielleicht nicht immer unvoreingenommen beraten.