Im Frühjahr 2006 war ein lautes Stöhnen über die sehr stark angestiegenen Energiepreise in den USA zu vernehmen. Fakt ist, dass diese Kosten ein ganzes Stück unter den Kosten in Europa liegen.
Der Unterschied liegt vor allem in der unterschiedlichen Besteuerung des Benzins: In den USA werden weniger Steuern und Abgaben auf Benzin erhoben als in Europa. Das Recht auf Mobilität wird hier im Allgemeinen als Grundrecht angesehen.
Was sich für den Geldbeutel nachteilig auswirkt ist die Tatsache, dass hier sehr große Autos gefahren werden. Ein Vier-Zylinder-Fahrzeug ist nach amerikanischer Ansicht kein Auto, sondern ein Spielzeug. Sechs oder besser noch acht Zylinder müssen schon unter der Motorhaube stecken. Allmählich kommt es aber auch hier zu einem langsamen Umdenken, sogar Präsident Bush erwähnte kürzlich in seiner Rede zur Nation, dass sich die USA vom Joch der Ölabhängigkeit lösen müssen.
Vergleichbar verhält es sich mit den Strom- bzw. Gaskosten. Ein effizienterer Umgang mit diesen Ressourcen wäre sinnvoller, ist jedoch kaum durchsetzbar. Schlecht gedämmte Häuser und nicht effiziente Kühl- bzw. Heizsysteme sind Hauptursachen für die hohe Belastung der amerikanischen Haushalte mit den Energiekosten. Hinzu kommt, dass man auf keinen Fall bereit ist auf „Komfort“ zu verzichten: Klimaanlagen laufen Tag und Nacht, egal ob jemand zu Hause ist, oder nicht.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und Arbeiten in den USA.