In Deutschland gibt es zwar die gesetzliche und die private Pflegepflichtversicherung im Rahmen der Sozialversicherung, diese muss jeder haben. Doch im Pflegefall bieten diese oft nur unzureichende Leistungen, sodass oft sehr hohe Kosten von den Pflegebedürftigen beziehungsweise ihren Angehörigen selbst getragen werden müssen. Deshalb ist die private Pflegezusatzversicherung eine wichtige Erweiterung des Schutzes bei Pflegebedürftigkeit.
Die Pflegezusatzversicherung ist ein sehr komplexer Markt mit vielen unterschiedlichen Tarifvarianten und Anbietern. Da fällt die Entscheidung oft nicht leicht, denn bei der falschen Wahl kann die Pflegelücke im Alter oft nicht geschlossen werden. Um individuell die passende Pflegezusatzversicherung zu finden, sollten einige Dinge beachtet werden. Dazu gehört beispielsweise das Alter bei Vertragsabschluss, die vereinbarte Leistungsstaffelung und die Vorerkrankungen bei Vertragsabschluss.
Die Möglichkeiten der zusätzlichen Versicherung
1. Die Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung ist sehr beliebt in Deutschland. Es wird ein bestimmtes Tagegeld vereinbart, das im Pflegefall ausgezahlt wird. Sie kann bei allen Anbietern der privaten Pflegezusatzversicherung abgeschlossen werden. Es kann keine Einmalzahlung vereinbart werden, da es keinen Sparanteil gibt. Sie sollte am besten vor dem Erreichen des 55. Lebensjahres abgeschlossen werden und es sollten keine schweren Vorerkrankungen existieren.
2. Die Pflegekostenversicherung
Eine Pflegekostenversicherung übernimmt Kosten, die bei der Pflege entstehen, bis zu einem Höchstbetrag direkt. Die Restsumme muss dann vom Pflegebedürftigen selbst getragen werden. Diese Policen sind zwar oft sehr günstig, aber auch häufig unflexibel. Der Versicherte kann nicht selbst über das Geld verwalten.
3. Die Pflegerentenversicherung
Die Pflegerentenversicherung ist eine spezielle Form der Lebensversicherung, bei der im Pflegefall eine Rente ausgezahlt wird. Die Summe wird schon vorher vereinbart. Sie ist besonders flexibel, denn Beitragszahlungen können auch ruhen. Zudem kann für die Leistungen eine Dynamisierung vertraglich festgelegt werden.
4. Der sogenannte “Pflege-Bahr”
Der Pflege-Bahr ist ein spezieller Tarif der Pflegetagegeldversicherung. Unter bestimmten Voraussetzungen erhält der Versicherte eine staatliche Förderung auf die Beiträge. Diese Tarife sind besonders gut für Versicherte mit Vorerkrankungen, denn diese werden oft in andere Tarife nicht aufgenommen. Auch für ältere Menschen bietet diese Art der privaten Pflegezusatzversicherung viele Vorteile.
Die Beiträge der Zusatzversicherungen
Die Beiträge zur privaten Pflegezusatzversicherung sind sehr individuell und von vielen Faktoren abhängig. Das sind zum Beispiel die gewählten Leistungen im Alter oder auch mögliche Vorerkrankungen. Grundsätzlich ist es besser, in jungem Alter in die Pflegezusatzversicherung einzusteigen. Wird der Vertrag zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr abgeschlossen, so können die Beiträge sehr kostengünstig sein. Aber auch später kann noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis dabei herauskommen.
Die Leistungen der unterschiedlichen Sparten
Mit einer Pflegezusatzversicherung kann man das Risiko der Pflegebedürftigkeit vollkommen absichern. Auch bei schon frühzeitiger Pflegebedürftigkeit bieten viele Tarife einen sehr guten Schutz. Damit kann die Altersarmut durch zu hohe Pflegekosten verhindert werden. Oft kann über das ausgezahlte Geld im Pflegefall frei verfügt werden.
Quelle: 1A Verbraucherportal – Zum Vergleich der Beiträge von Privaten Pflegeversicherungen